• Hochzeitsgesellschaft beim Grafenwirt

    Hochzeitsgesellschaft beim Grafenwirt

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In der Gründungsurkunde des Stiftes Admont 1074 wird Aich erwähnt. Damals schenkt Erzbischof Gebhard dem Kloster einen Stadlhof mit dem Zehente und allem Zugehör. Es war ein großer Wirtschaftshof, der besonders auf Getreidebau eingestellt war.

Auch Gössenberg ist um diese Zeit bereits urkundlich erwähnt, doch hieß das Gebiet der heutigen Gemeinde "Gotsinperch".

Nach 1122 schenkte der Hochfreie Otakar einen Besitz (heute vulgo Englhart) in Aich dem Domkapitel in Salzburg, und dieses musste dafür für die Eltern Otakars besondere Gottesdienste abhalten.

Um 1160 wendete ein gewisser Dietmar Halmile dem Kloster Garsten sein Gut in Aich zu. Heute sind dies die Höfe vulgo Kneißl, Perchtold und Haarreiter.

Vor 1170 starb der Edle Eberhard von Oussa (Assach). Er war in Lamprechtshausen bei Salzburg ansässig, besaß aber in Assach ebenfalls ein Gut. Seine Frau war die Edelfrau Gisela von Assach. Sie war eine große Wohltäterin des Stiftes Admont.

Um 1170 bestimmte der Edle Rudolf von Pitzenberg seinen Hof Gundaheringen (heute Kunagrün) für das Stift Admont, wenn er gestorben wäre.

1273 sind bereits die beiden Höfe vulgo Klauber und vulgo Nenninger in den Urbaren des Stiftes St. Peter in Salzburg erwähnt. Es sind das die Höfe, welche der Edle Eberhard von Haus seiner Tochter Pertha als Mitgift übergab. Nach ihrer Verehelichung aber schenkte sie die Höfe dem Stifte St. Peter in Salzburg zum Seelenheile ihres Vaters.

Um 1279 wird der sicher schon viel früher existierende Weiler Friesach urkundlich genannt. Der Name Friesach dürfte den Gehöften vermutlich von den karantanischen Herzögen Arnulf und Berchtold gegeben worden sein, die nachweislich bei Haus Besitzungen hatten.

1420 vertauschten Hans Kainacher und seine Frau Margareth ihr freies Eigen, das Gressing- und das Grebm-Lehen dem Kloster Admont. Es waren dies die heutigen Gehöfte vulgo Pleikner, vulgo Grössing und vulgo Huber.

1520 Altarweihe der Kirche Assach durch den Chiemseer Bischof Berthold Pürstinger.

1525 wurde die Pfarrkirche Assach durch aufständische Bauern verwüstet.

Am 14. Juli 1585 wurde die evangelische Kirche St. Jakob in der Au eingeweiht.

1597 wurde die Pfarrkirche Assach wieder von katholischen Geistlichen besetzt, nachdem sie während der Reformationszeit im Besitze der Protestanten war.

1680 Einer der härtesten Schicksalsschläge traf die Ortschaften Aich und Assach, als die Pest vom 23. Juli bis 4. November in der Gegend wütete. In Aich starben während der Seuche 151 Personen, und Assach hatte 43 Todesopfer zu beklagen.

Gegen Ende des Jahres 1714 verlor die Pfarre Haus durch die Pest neuerlich 200 Personen, und man nimmt an, dass das Zentrum bzw. der Ausgangspunkt der Krankheit in Aich gelegen war.

Im August des Jahres 1716 kam das Unheil der Pest ein drittes Mal über Aich-Assach. Binnen 4 Wochen verstarben 17 Personen, doch verbreitete sich die Seuche nicht mehr weiter. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurde die Dorfkapelle in Aich zum Dank dafür 1717 errichtet.

Votivbild vom Brand in Assach 1749, gemalt von Johann Pöttschnickh, Admont
Votivbild vom Brand in Assach 1749, gemalt von Johann Pöttschnickh, Admont

1749 brach am 13. November in Assach ein Großbrand aus. An dieses Ereignis erinnert uns das Votivbild in der Pfarrkirche zu Assach.

1787 fand die Bestellung das ersten Assacher Lokalkuraten Franz Kubal statt.

Die im Jahre 1790 vom Maurermeister Andreas Huber aus Kitzbühel erbaute ersten Schule in Assach war zugleich auch die Wohnung des Mesner.

Beim Moar in der Au schlugen 1809 die Franzosen ihre Quartiere auf und wurden auch von der Bäuerin mit "Kasnöckln" und anderen bodenständigen Speisen verköstigt.

Die erste Schule in Seewigtal
Die erste Schule in Seewigtal

1810 Beginn des Volksschulunterrichtes in der Gemeinde Gössenberg beim Vorderhabner in der Wohnstube.

Carl Schmutz schrieb unter anderem in seinem Historisch-topographischem Lexikon der Steiermark 1822 folgendes: Eich zur Herrschaft Wolkenstein und Trautenfels dienstbar: 60 Häuser, 328 Einwohner, 23 Pferde, 2 Ochsen, 184 Kühe und 139 Schafe. Assach zu den Herrschaften Großsölk, Gstatt und Wolkenstein dienstbar: 35 Häuser, 188 Einwohner, 18 Pferde, 19 Ochsen, 168 Kühe und 241 Schafe. Gössenberg zu den Herrschaften Großsölk, Trautenfels und Gstatt dienstbar: 29 Häuser, 150 Einwohner, 7 Pferde, 108 Kühe , 163 Schafe.

Die zweitälteste Feuerspritze in der Steiermark (1838) ist in Besitz der Feuerwehr Aich.
Die zweitälteste Feuerspritze in der Steiermark (1838) ist in Besitz der Feuerwehr Aich.

1838 Erbauung der heute noch in Aich stehenden Landfahrspritze der Freiwilligen Feuerwehr. Für die Bedienung dieses Gerätes waren 12 Mann erforderlich. Es ist dies die zweitälteste Feuerspritze der Steiermark.

Am 1. Mai 1860 ordnete Fürstbischof Ottokar Maria von Seckau die Erhebung der Lokalkuratie Assach zur selbstständigen Pfarre an.

Die evangelische Privatschule in Aich wurde auf dem Grunde einer alten Bäckerei, die man am 25. Juni 1866 zum Abbruch ankaufte, errichtet.

Am 25. Februar 1869 wurden von der k.k. Grundlasten Ablösungs- und Regulierungslokalkommission in Bad Aussee zwischen den Vertretern der k.k. Innerberger Hauptgewerkschaft Eisenerz und den Vertretern der 78 eingeforsteten Grundbesitzer der Gemeinde Aich und Weißenbach zwecks Ablösoung der Servitutslasten Verhandlungen geführt. Das Ergebnis war ein Ablösungs- und Regulierungsvergleich, der die beiden servitutsbelasteten Waldungen in das gemeinschaftliche Eigentum der Aicher Waldgenossenschaft überführte.

Assach im Jahre 1871, Tuschezeichnung von Carl Haas, Graz
Assach im Jahre 1871, Tuschezeichnung von Carl Haas, Graz

1871 Gründung der Musikkapelle Aich durch Oberlehrer Michael Longin.

Mit dem Bau der von Bischofshofen nach Selzthal führenden Eisenbahnlinie wurde im Raume von Aich-Assach 1873 begonnen und am 6. August 1875 wurde diese dem öffentlichen Verkehr übergeben.

Eine "Übersicht über die Ergebnisse der Zählung am 31. Dezember 1890 im politischen Bezirke Gröbming" verfaßte der einstige Leiter der Bezirkshauptmannschaft Gröbming, Dr. Johann Hussak. Nach dieser Übersicht gab es in der Gemeinde Aich-Assach 70 bewohnte und 15 unbewohnte Häuser, in der Gemeinde Gössenberg 55 bewohnte und 30 unbewohnte Häuser. Die Einwohnerzahl betrug in Aich-Assach 566 und in Gössenberg 418. Das religiöse Bekenntnis verteilte sich in Aich-Assach auf 507 Katholiken und 58 Evangelische, in Gössenberg auf 327 Katholiken und 91 Evangelische.

24. November 1895, Begutachtung des Bauplatzes für die Hans-Wödl-Hütte
24. November 1895, Begutachtung des Bauplatzes für die Hans-Wödl-Hütte

Am 24. November 1895 wurde der Bauplatz für die Hans Wödl-Hütte durch die alpine Gesellschaft "Preinthaler" festgelegt.

Am 11. Oktober 1896 wurde die heutige Assacher Volksschule eingeweiht.

1898 wurde die Freiwillige Feuerwehr Aich durch Schuldirektor Adolf Fritz mit 48 Mann gegründet. Ankauf einer Spritze von der FF Schladming. 1902 wurde das Rüsthaus gebaut.

Ziegelwerk am Weiklteich um 1900
Ziegelwerk am Weiklteich um 1900

Mit der Anmeldung beim k.k. Kreis als Handelsgericht Leoben wurde am 21. Juli 1902 die Gründung der Raiffeisenbank Zweigstelle Aich-Assach unter dem Namen "Vorschußkassenverein für die Ortsgemeinden Aich und Gössenberg, reg. Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung" amtlich anerkannt.

Im September 1914 fanden Sammlungen für das "Rote Kreuz" statt und im Winter wurden warme Wollsachen für die Soldaten gestrickt. Am 11. April 1915 wurde mit der Ausgabe von Lebensmittelkarten begonnen. Mehl erhielt man im Spätwinter 1918 bis Ende Juni 1/4kg pro Person und 14 Tage, später nichts mehr. Auch kein Brot konnte verabreicht werden.

Am 24. Mai 1924 erfolgte die Gründung des Ortsverbandes Aich-Gössenberg des Österreichischen Kameradschaftsbundes unter dem Namen "Alpenländischer Kriegsteilnehmerverband und hatte zu Beginn 97 Mitglieder, die zum Großteil Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkrieges waren.

Am 22. Jänner 1928 erfolgte auf Empfehlung des Feuerwehrhauptmannes von Aich, Direktor Adolf Fritz die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Assach und eine Aufteilung der Gerätschaften der Feuerwehr Aich.

Am 16. August 1929 wurde das Post- und Telegraphenamt in Aich eröffnet. Die erste Postamtsleiterin war Martha Binder. Ebenfalls im Jahr 1929 wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Aich die erste Spritze mit Motor angekauft und der erste Hydrant wurde in Aich aufgestellt.

Ein verregneter Sommer 1931 mit viermaligem Hagel verursachte besonders in Gössenberg und Auberg eine Missernte. Frühzeitiger Schneefall (schon im September und Oktober) brachte große Knappheit an Winterfutter. Der Viehpreis war sehr niedrig, Holz war kaum zu verkaufen.

1937 wurde in Kirche und Pfarrhof das elektrische Licht eingeleitet.

Am 25. Dezember 1944 bombardieren amerikanische Flugzeuge Aich. Eine Bombe fiel in der Nähe des Evangelischen Schulhauses und zertrümmerte alle Fensterscheiben, es entstand jedoch kein Personen- oder Sachschaden.

1945 Tieffliegerangriffe auf abgestellte Züge und Einzelpersonen. Der Flüchtlingsstrom aus den östlichen und südlichen Teilen der Steiermark, aber auch aus Wien, Ungarn und Kroatien nimmt zu. Ihnen folgen Teile der deutschen Wehrmacht, dies sich auf dem Rückzug befanden. Am 18. Mai trafen die ersten amerikanischen Verbände in Aich-Assach zur Besetzung ein, Ende Juni wurden diese von den Engländern abgelöst. In Aich und Assach wurden aber keine englischen Truppen zur Besetzung einquartiert.

1946 Lange Trockenheit, Dürre und Futtermangel. Im Mai brach im Gartenbachtal ein großer Waldbrand aus. Im Juni wurden weite Teile der Aicher Vorstadt durch das Hochwasser des Seewigtalbaches überschwemmt.

1949 Hochwasser der Enns und des Seewigtalbaches; am 16. und 17. August war auch der Bahnverkehr durch das Hochwasser unterbrochen.

Am 3. August 1953 fand die Weihe des neuen Rüsthauses der Freiwilligen Feuerwehr in Assach statt. Initiatoren des Baues waren Kaufmann Franz Puschnigg und Bäckermeister Theodor Koller. Am 27. September wurde die neuen Kapelle am Friedhof eingeweiht.

Eröffnung der Aicher Brücke, 1. September 1958
Eröffnung der Aicher Brücke, 1. September 1958

1958, am 1. September fand die Einweihung der neuen Ennsbrücke in Aich statt und Bundesminister für Handel und Wiederaufbau Dr. Fritz Bock eröffnete in Anwesenheit von Landeshauptmann Josef Krainer die Brücke und die Bundesstraße in Aich.

Im August 1959 richtete ein Hochwasser wieder großen Schaden in der Umgebung von Aich an.

Erste Generalversammlung des Verkehrsvereines Aich-Assach am 25. Mai 1960, erster Obmann war der Kaufmann Hans Miller. 1962 folgten Schilifteröffnungen am Pruggererberg und am Stoderzinken.

1963 Eröffnung der Erzherzog Johann-Schießstätte in Aich.

1964/65 Eröffnung des Schiliftes in Aich.

Der Seniorenbund Aich-Gössenberg wurde im Jahre 1967 von Hermann Liebminger gegründet.

Das alte Wappen der Gemeinde Aich-Assach
Wappen der Gemeinde Aich

Mit Wirkung vom 1. Juli 1986 wurde der Gemeinde Aich das Recht zur Führung des Gemeindewappens verliehen.

Die Österreichische Frauenbewegung der ÖVP, Ortsgruppe Aich-Gössenberg wurde im Jahre 1971 gegründet.

Die Gründung der Eisschützenvereines Aich-Assach erfolgt am 18. August 1974.

1975-76 wurde das Musikerheim errichtet.

Am 13. September 1976 kamen zwei Kinder zur Volksschule Seewigtal, die aber am 14. September zum Unterricht an der Volksschule Haus zugewiesen wurden. Dies bedeutete das Ende der Volksschule in der Gemeinde Gössenberg.

Im Jahre 1979 fand das erste Eisschützenturnier am Bodensee statt.

Der Tennisclub Aich-Assach, der die Förderung und Pflege des Tennissportes im Ort sowie den gesellschaftlichen Kontakt unter den Mitgliedern zur Aufgabe hat, wurde am 30. April 1982 gegründet. Der 1. Obmann war Albert Mösenbacher.

Die Errichtung der Kneippanlage erfolgte in den Jahren 1983 und 1984.

Die Freiwillige Feuerwehr Petersberg wurde im Jahre 1984 gegründet und war vorher als Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Ruperting geführt worden.

Offizielle Eröffnung der Freizeitseeanlage Aich am 2. August 1986.

1990 "Klein Aicher Kirtag", veranstaltet vom Verkehrsverein und von den Gewerbetreibenden der Gemeinde.

1992 wurde eine Arbeitsgemeinschaft im Sinne einer Dorferneuerung und Verbesserung der Lebensqualität gegründet.

1993 Überleitung des Verkehrsvereines Aich-Assach in den Tourismusverband Haus im Ennstal - Aich - Gössenberg.

 

[Die geschichtlichen Daten und Bilder wurden der 1994 erschienenen Broschüre "Aich-Assach und Gössenberg, Geschichte und Gegenwart" von Walter Stipperger entnommen, welche am Gemeindeamt Aich erhältlich ist.]